Daytrading für Dummies

Beim Handel mit Wertpapieren gibt es viele unterschiedliche Strategien, die sich auch im jeweiligen Investitionszeitraum stark unterscheiden können. Eine besonders kurzfristige Investitionsstrategie stellt dabei das sogenannte Daytrading dar. Hierbei wird die eingegangene Marktposition innerhalb kürzester Zeit, zumeist innerhalb von Minuten oder Stunden, wieder glattgestellt. Wird Daytrading praktiziert, zielt die Anlagestrategie damit auf das Ausnutzen von kurzfristigen Schwankungen der Marktpreise, also die Volatilität eines Wertpapieres, ab. Für die Investitionsentscheidung werden beim Daytrading deshalb auch nicht primär langfristige Prognosen zur Kursentwicklung ins Kalkül gezogen. Vielmehr steht die Analyse der kurzfristigen Kursentwicklung im Vordergrund. Hierbei wird häufig mittels mathematischer Modelle das Verhalten der Kurse analysiert und ein entsprechendes Kauf- oder Verkaufssignal abgeleitet.

Ist Daytrading für Anfänger geeignet

Da beim Daytrading langfristige Preisprognosen kaum eine Rolle spielen, erscheint diese Handelsstrategie insbesondere für Anfänger, die häufig noch nicht in der Lage sind zuverlässige Marktprognosen zu entwickeln, attraktiv. Doch ist hierbei äußerste Vorsicht geboten. Denn Daytrading erweist sich in der Praxis zumeist als alles andere als anfängerfreundlich. Denn es ist schlicht unmöglich, sehr kurzfristige Preisentwicklungen zuverlässig prognostizieren zu können, denn wäre dies möglich, würden alle Marktteilnehmer entsprechend handeln. Aus diesem Grund haben auch erfolgreiche Daytrader oft eine sehr schlechte Trefferquote bei ihren eingegangenen Marktpositionen. Ihre Rendite erwirtschaften auch die besten Daytrader deshalb nicht primär durch die Präzision ihrer Vorhersagen, sondern durch ihre Fähigkeit Verluste bei schlechten Trades zu begrenzen und diese mit den Gewinnen der erfolgreichen Trades überzukompensieren. Insbesondere Anfängern fällt dies sehr schwer, weshalb das Daytrading für diese Gruppe eher einem Besuch in einem Spielcasino gleicht.

Das wird für Daytrading benötigt

Prinzipiell benötigt man für das Daytrading die gleiche Infrastruktur, wie für andere Formen des Wertpapierhandels auch. Um allerdings auch finanziell erfolgreich handeln zu können, ist es besonders wichtig, möglichst schnell und kostengünstig mit dem Markt interagieren zu können. So müssen die Brokerkosten pro ausgeführter Order möglichst gering sein, damit die am Markt erzielten Gewinne nicht durch die vielfach anfallenden Orderkosten aufgezehrt werden. Einige Onlinebroker bieten ihren Kunden deshalb beispielsweise Flatrate-Modelle bei der Preisabrechnung an. Hier gibt es eine Übersicht über die Broker, die sich für Daytrading eignen.

Ein weiterer Punkt besteht darin, dass ein Daytrader möglichst ohne Zeitverzug über Informationen zu den aktuellen Kursen verfügen muss, wofür in den meisten Fällen zusätzliche Gebühren anfallen. Eine stabile und schnelle Internetleitung ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung, um erfolgreich als Daytrader aktiv sein zu können. Zusätzlich fallen häufig Nutzungsgebühren für eine spezielle Handelssoftware an. Denn mit solchen Programmen können mathematische Analysen des Kursverlaufes durchgeführt werden, um Entscheidungen faktenbasiert treffen zu können.

Risiken

Insbesondere für Anfänger gilt die Börsenweisheit, dass mehr Fehler begangen werden, wenn mehr gehandelt wird. Da beim Daytrading extrem viel gehandelt wird, häufen sich insbesondere bei Anfängern die Fehler. Dies führt dazu, dass insbesondere in der Anfangsphase zum Teil hohe Verluste als „Lehrgeld“ einkalkuliert werden müssen. Auch wenn erfolgreiche Daytrader hohe Renditen erzielen können, ist es ein sehr schwieriges Unterfangen, langfristig und konstant bessere Ergebnisse als mit einer abwartenden Anlagestrategie zu erzielen. Auf der anderen Seite ist die Kapitalbindung beim Daytrading sehr kurz und damit flexibel.